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Gunkls Tip des Tages (Archiv)

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Tips für September 2014

01.09.2014:
Ich habe etwas Beunruhigendes festgestellt; ich sehe mir gern auf Youtube Clips an, deren grundsätzliche Ausrichtung man als Humanismus und Atheismus bezeichnen kann. Also Richard Dawkins, Sam Harris, Neil deGrasse Tyson, The Young Turks, Tim Minchin, Billy Connolly, Lawrence Krauss und viele andere mehr. Die haben es über viele Wochen auch in den Pool der vorgeschlagenen Videos geschafft, also, die werden mir von Youtube, wenn ich es öffne, angeboten. Das hat aber Wochen gebraucht. Jüngst habe ich ein in der Sidebar vorgeschlagenes Video vom „Internationalen Bibel-Studien Institut“ (das mit den zusammengesetzten Hauptwörtern ist offen bar eine aussterbende Kulturtechnik) mit dem für mich herzzerreißend selbstdemontierenden Titel „Wie logisch ist christlicher Glaube?“ angeklickt, weil mich die Choreographie des zu erwartenden Eiertanzes interessiert hat. Die war auch so blöd, wie man es eben erwarten durfte, also nix Überraschendes. Aber: Beim nächsten Mal Youtube aufmachen, ist der Kanal, von dem ich nur ein einziges Video angeklickt habe, als Nummer zwei bei den Empfehlungen gelistet gewesen und von dort auch tagelang nicht verschwunden. Und ich seh mir manchmal stundenlang Videos über lineares Friktionsschweißen an, und da wird mir danach nie ein „Das könnte Sie auch interessieren“ zum Thema Metallverbindungen angeboten. Ich finde das beunruhigend.

02.09.2014:
Am Altar im großen Tempel stehen nur zwei Dosen Krempel.

03.09.2014:
Draußen, im Freien gibt’s Hautparasiten. Genau aus dem Grunde baut Sarah Hütten.

04.09.2014:
Wenn man was eher häufig hat, kann man damit zum Oftmalmologen. Möglicherweise hab ich Ihnen das ja schon einmal mitgeteilt. Falls ja, wissen Sie ja, an wen Sie sich damit wenden können.

05.09.2014:
Jüngst war ich in Hamburg in einem Hotel und da war das Zimmer noch nicht frei, und ich wollte aber zur Großen Hafenrundfahrt, also hab ich mein Gepäck in der Deponage (heißt sicher nicht so) an der Rezeption gelassen, und bin zu den Landungsbrücken gefahren. Als ich zurückgekommen bin, war mein Gepäck schon aufs Zimmer gebracht, und dieses Zimmer war wieder einmal das fastweiteste vom Aufzug entfernt gelegene. Und ich hab mein Klump nicht einmal selber dorthin tragen müssen. Wenn ich weiß, was ich mir dazu denken soll, denk ich mir’s.

06.09.2014:
Überlegen Sie, ob Sie das Zweite Keplersche Gesetz irgendwie auf Sozialkontakte anwenden können.

07.09.2014:
Überlegen Sie, wie Sie das zweite Keplersche Gesetz selbst herausfinden könnten, wenn Sie als Beobachter auf einem von zwei gleich massenreichen, einander umkreisenden Körpern befänden, und keinen Fixsternhimmel zur Bestimmung der eigenen Lage hätten.

08.09.2014:
Wenn der Freie Markt an sein Ziel gerät, löscht er sich aus. Vielleicht gibt es bei Amazon ein Buch zu diesem Thema. Rechnen Sie aber nicht damit, so ein Buch besonders schnell oder überhaupt geliefert zu bekommen.

09.09.2014:
Wenn Sie ein Freund zügiger Ampelphasen sind, sollte Sie einmal durch Berlin fahren. Wenn sonst nichts dafür spricht, durch Berlin zu fahren, können Sie das Vorhaben ja noch einmal überdenken.

10.09.2014:
Angeblich ist irgendwas das neue was anderes. Trends halt.

11.09.2014:
Ich hab, was die gestrige Anmerkung angeht, etwas in Erfahrung bringen können; „Na, … pf … hmmm, … sag schon!“ ist das neue „Dings, … äh“. Wäre es wenigstens, wenn es eine farbige Wochenendbeilage vom Duden gäbe. Und das ist eher geschätzt als recherchiert.

12.09.2014:
Irgendjemand von bemessener Bedeutung hat neuerdings nicht geheiratet, oder hat es wenigstens der Welt weitgehend verheimlicht. Find ich gut.

13.09.2014:
Florian Mayrhofer hat mich aufmerksam gemacht, daß das im Vormonat hier erwähnte Phänomen des Illusionisten, der entgegen der verneinenden Vorsilbe „i“ nix im Finstern oder überhaupt etwas finster macht, nicht ganz so mirakulös ist, wie es unter dieser Fehlannahme scheint, weil der Begriff des auch Lusionisten sich von ludere - also Spielen - herleitet. Trinken Sie ein Helles auf Florian Mayrhofer.

14.09.2014:
Michael Neuhauser, weil wir gerade bei Zurecht- oder einfach nur so Wohinrückungen von Begriffen lateinischen oder sonstwoherigen Ursprungs sind, hat die bemerkenswerte Frage aufgeworfen, wie denn nun genau die Verrichtung aussieht, wenn jemand als etwas Bestimmtes fungiert; ob so jemand einfach ein paar Sporen verstäubt, oder sonstwie Pilze hinterläßt. Es darf auch vermutet werden, daß dieser Begriff sich aus dem Denglishen herleitet, und diese Person Gier auf Spaß manifestiert. Das darf aber nur unter Freunden oder wenigstens Vertrauten vermutet werden. Und selbst dafür sollte das Sommerloch noch in gedanklicher Steinwurfweite sein.

15.09.2014:
Entwerfen Sie ein neues Zahlensystem, in dem 15 eine Primzahl ist. Beobachten Sie, was das für Konsequenzen auf den restlichen Zahlenraum in diesem System hat.

16.09.2014:
Fußball hat jetzt wieder, hab ich wenigstens so gehört, Saison. Fußball ist offenbar ein Herbstbrüter. Wie seltsam doch die Natur bisweilen ist!

17.09.2014:
Wenn ich hier so steh, seh ich zur Ostsee. Geht aber nur in Hamburger Mundart als Schüttelreim durch.

18.09.2014:
Bei Flut liegt auf den Matten wer und blickt verzückt aufs Wattenmeer. Geht als Schüttelreim durch, sollte aber nur unter Nicht-Einweisungsbefugten gebracht werden. Oder einfach das nächste Sommerloch abwarten, da kann man sowas bringen.

19.09.2014:
Im Augenblick braucht Ghana mehr Ärzte als einen Haufen Manager. Das geht als Schüttelreim nur schriftlich, aber wenigstens stimmt es.

20.09.2014:
Wer nicht weiß, was er in der Nachsaison tun soll, kann ja nachzählen, wie viele Phlegräische Felder es denn so genau gibt.

21.09.2014:
Sollten Sie bei der gestern hier vorgeschlagenen Beschäftigung zu einem sauberen Ergebnis gekommen sein, dann können sie das ja als Magma Carta veröffentlichen. Im Nachsaison-Sommerloch geht sowas. Vielleicht. Grad noch. Find ich.

22.09.2014:
Ohne das jetzt genau verfolgt zu haben scheint mir, daß die Selbstentblößungshomestoryserien, von postzenitalen ohnehin nie so wichtig gewesenen Ausgedingescheinprominenten in der Anzahl abgenommen haben. Selten war weniger tatsächlich mehr.

23.09.2014:
Mein Rechtschreibeprogramm kennt den Ausdruck „postzenital“. Ich bin stolz auf mein Rechtschreibeprogramm!

24.09.2014:
Ich habe mir die vorgestrige hier getroffene Anmerkung noch einmal genau angeschaut, und habe festgestellt, daß mein Rechtschreibeprogramm weder Selbstentblößungshomestoryserien noch irgendwelche Ausgedingescheinprominente kennt. Wie schon gestern festgehalten: Ich bin stolz auf mein Rechtschreibeprogramm! Vielleicht werden wir ja sogar noch Freunde.

25.09.2014:
Ich stelle mir manchmal bestimmte Sätze, die wegen ihrer Länge das Phänomen, daß gewisse Vorsilben durchaus auch hintangestellt werden dürfen, über Gebühr, wenigstens, was ihre Verständlichkeit angeht, bei weitem übertreiben, vor. Andererseits rücksichtige ich den Umstand, daß das bei anderen Vorsilben nicht zulässig ist, fast immer be.

26.09.2014:
Berufsstände haben ja bestimmte Schutzpatrone. Nun kommen ja immer wieder neue Berufe in die Welt. Wer mag, kann ein Diagramm erstellen, das beschreibt, wie viele neue Berufe sich alte Schutzpatrone von alten Berufen ausborgen, und wie viele einfach keinen Schutzpatron haben.

27.09.2014:
Interessanterweise scheint es zuständige Götter nur für Phänomene, an denen wir wenigstens irgendwie menschliche Eigenschaften festmachen können, zu geben.

28.09.2014:
Die Außerirdischen haben sich übrigens noch immer nicht gerührt. Eine Karte wenigstens wäre doch nett.

29.09.2014:
Überlegen Sie, ob man ein Kunstwerk schaffen könnte, das tatsächlich nichts ist. Also, nicht die Hardcoreversion von Nichts, sondern einfach die Abwesenheit von Anderem. In ersten Studien können Sie sich ja einen Rahmen drum herum denken.

30.09.2014:
Wenn Sie den Rahmen im gestrigen Vorschlag weglassen, dann ist der nächste logische Schritt, das Werk bei der nächsten Documenta auszustellen. Wegen der Diebstahlsversicherung müßten Sie natürlich ein paar Fragen in Kauf nehmen.